Samstag, 28. Dezember 2013

Der Hobbit - Smaugs Einöde



OT: The Hobbit - The Desolation Of Smaug
NZ, GB, USA 2013
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, Orlando Bloom, u.a.
Musik: Howard Shore
Länge: 162 Minuten


Die Werbetrommeln klingen schon seit einem gefühlten Jahr und lassen einem in Fieberträumen wandeln. Smaugs Einöde, der zweite Teil von Peter Jacksons Hobbit-Trilogie, kommt in die Kinos. Endlich wieder Orks, Elben, Zwerge und bärtige Menschen vereint in Mittelerde. Endlich wieder Herr der Ringe Reloaded. Doch irgendwie ist es anders. Hängt es nun mit der neuartigen Technik zusammen, durch die einem ein halbes dutzend verschiedene Versionen des gleichen Films im Kino zur Wahl stehen oder die zwanghafte Verbindung zum ersten verfilmten Tolkien-Epos? Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich auch einfach nur älter geworden und durchschaue die 08/15-Plotvernetzungen, rege mich automatisch mehr über die neu eingeführten Charaktere auf, deren Geschichte ich schon erahnen kann, ohne dass ich das Ende des Films kenne oder bin einfach peinlich berührt, wenn es um furchtbare, verflüssigte CGI-Szenen geht, in denen Pferde und Reiter vor einen dynamischen Hintergrund gephotoshoppt wurden. Wieso sind Legolas Augen so derart tiefblau? Hat er damals farbige Kontaktlinsen getragen und sie dann in Frodos und Aragorns Zeit verworfen, weil sie während der Ringkriege aus der Mode kamen? Und wer waren nochmal diese behaarten Zwerge, deren Namen einem so schnell entfallen und dessen einziger Tatsache man sich bewusst ist, dass sich die Namen irgendwie aufeinander reimen? Sei's drum. Ich komme mit diesem Hype nicht mehr zurecht. Hab's versucht. Ehrlich. Eingelesen in alle Bände, mit einem Lächeln an der Kinokasse und versuchten Träumereien nach dem Film aber irgendwie blieb nichts hängen. Außer der leicht komische Nachhall der deutschen Stimmsynchronisation des Drachen Smaug, den ich mir anders vorgestelt habe. Animalischer und wilder. Gefährlicher. Am Ende war es halt nur ein Drache, wie jeder andere auch.

Also nein, sorry. Dafür, dass Smaugs Einöde von Peter Jackson und der Cast so hoch angepriesen wurde, ist der Film für mich nichts anderes als ein vergeblicher Versuch, den Erfolg der Herr Der Ringe-Trilogie zu duplizieren. Diesmal in 3D und HFR (oder so).

Und ja natürlich werde ich im nächsten Jahr ins Kino gehen um das Finale zu sehen. Geht ja jeder hin. So wie es jetzt allerdings aussieht, werde ich eh wissen, wie der ganze Klamauk ausgeht. Lahm.




Nachtrag: Einziger Lichtblick war Peter Jacksons Cameo als bärtiger Stallknecht in der Auftaktszene.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

You and the Night


F 2013. Regie: Yann Gonzalez. Drehbuch: Yann Gonzalez. Darsteller: Kate Moran, Niels Schneider, Eric Cantona. Laufzeit: 92 Minuten

Der Hengst: Er holt ihn raus seinen monströsen Riemen, lässt die anderen ihn bewundern, ihn sogar anfassen, egal ob Mann oder Frau.
Der Star: Sie sagt sie mag lieber kleine Teile, aber gibt in einem ruhigen Moment der Zweisamkeit zu, dass sie doch sehr angetan ist, von der 25 cm Pracht des Hengstes.
Die Schlampe: Sie fragt: "Kann mich endlich mal einer ficken?"
Der Teen: Er ist eigentlich zu jung für diese Orgie, darf aber trotzdem bleiben.
Das Dienstmädchen: Ihm ist es egal ob Mann oder Frau, er will Lust mit oder ohne Liebe.

Big Sur



US 2013. Regie: Michael Polish. Drehbuch: Michael Polish nach der Novelle von Jack Kerouac. Darsteller: Jean-Marc Barr, Kate Bosworth, Josh Lucas. Laufzeit: 80 Minuten.

I'm just bound up inside like constipation, I can't move emotionally like you'd say emotionally as though that was some big grand magic mystery everybody saying "O how wonderful life is, how miraculous, God made this and God made that", how do you know he doesn't hate what He did: He might even be drunk and not noticing what he went and done tho of course that's not true -- Maybe God is dead.


Donnerstag, 21. November 2013

Türkisches Kino: The Particle und Watchtower



Endlich Exground. Das kleine aber feine Filmfestival, was eigentlich in seinem Ausmaß gar nicht zu einer Landeshauptstadt passt. Aber in seinem doch bescheidenen Rahmen doch etwas Gemütliches besitzt. Wie dem auch sei fing das Festival für mich persönlich - obgleich der diesjährige Fokus auf die neuseeländische Filmszene gerichtet ist - mit zwei türkischen Filmen an, die ganz für sich alleine schon eine kleine Premiere darstellten, da ich bis zu diesem Moment nie hinter den Horizont des deutsch-türkischen Integrationsfilm geblickt habe.

Dienstag, 19. November 2013

Shirley - Visions of Reality



A 2013, Regie: Gustav Deutsch; Darsteller: Stephanie Cumming, Christoph Bach; Laufzeit: 93 Minuten

Die Idee hinter Gustav Deutschs Shirley - Visions of Reality ist es aus 13 Gemälden des Künstlers Edward Hopper über eine fiktive Protagonistin, Shirley, eine kohärente Geschichte zu entwerfen. Ein Film der sich optisch an einem Licht-und-Schatten Magier wie Edward Hopper orientiert muss technisch auf hohem Niveau gestaltet sein. Und das ist Shirley - Visions of Reality auch. Beeindruckend ist zunächst mal die Detailverliebtheit der Sets. Hoppers Settings wurden exakt nachgebaut und gekonnt ausgeleuchtet, so dass jedes mal wenn die Akteure stillstehen der Eindruck eines fotorealistischen Gemäldes auf der Leinwand entsteht. Die Leinwandpräsenz von Stephanie Cummings und die Ruhe die von ihr ausgeht fesseln den Zuschauer vor allem in der Ereignislosigkeit die auf Deutschs Leinwand oft herrscht.

Sonntag, 17. November 2013

Boy

NZ 2010, Regie: Taika Waititi, Drehbuch: Taika Waititi, Darsteller: James Rolleston, Taika Waititi, Luke Crone, Laufzeit: 88 Minuten


Bittere Armut, heruntergekommene Gebäude, Kinder die sich praktisch alleine großziehen. Die Szenerie in Taika Waititis Boy scheint auf den ersten Blick ein perfekter Ausgangspunkt für ein bierernstes Drama über Armut und der Verarmung der neuseeländischen Ureinwohner zu sein. Doch was Regisseur Waititi in seinem zweiten Langfilm präsentiert ist eine fantasievoll erzählte Komödie und eine Art Coming of Age Film zugleich.


Bamboozled - It's Showtime


Regie: Spike Lee, Drehbuch: Spike Lee, Darsteller: Damon Wayans, Jada Pinkett Smith, Michael Rappaport, Savion Glover, Tommy Davidson, Mos Def, Paul Moony ...


Pierre Delacroix ist ein Harvard Mann der für den Fernsehsender CNS arbeitet. Um den Machtspielchen seines Bosses zu entgehen und trotzdem eine ordentliche Abfindung zu bekommen entwirft Delacroix die wohl rassistischste Show der Welt. In der Show spielen zwei von Delacroix entdeckte Nachwuchstalente zwei dumme Schwarze, die auf einer Wassermelonenfarm leben. Er wartet auf seine Kündigung doch entgegen aller Erwartungen wird die Show ein Hit; zunächst ist er irritiert doch nach einiger Zeit beginnt er den Erfolg der ihm lange verwehrt blieb zu genießen. Nach einiger Zeit beginnt sich alles unerwartet zu entwickeln.