Donnerstag, 12. Dezember 2013

You and the Night


F 2013. Regie: Yann Gonzalez. Drehbuch: Yann Gonzalez. Darsteller: Kate Moran, Niels Schneider, Eric Cantona. Laufzeit: 92 Minuten

Der Hengst: Er holt ihn raus seinen monströsen Riemen, lässt die anderen ihn bewundern, ihn sogar anfassen, egal ob Mann oder Frau.
Der Star: Sie sagt sie mag lieber kleine Teile, aber gibt in einem ruhigen Moment der Zweisamkeit zu, dass sie doch sehr angetan ist, von der 25 cm Pracht des Hengstes.
Die Schlampe: Sie fragt: "Kann mich endlich mal einer ficken?"
Der Teen: Er ist eigentlich zu jung für diese Orgie, darf aber trotzdem bleiben.
Das Dienstmädchen: Ihm ist es egal ob Mann oder Frau, er will Lust mit oder ohne Liebe.


Matthias lässt sich vom Hausgeist und Dienstmädchen trösten

Sie alle sind Gäste bei Ali (weiblich) und Matthias. Die beiden Liebenden schmeißen eine Orgie, wie sie es schon häufiger getan haben. Jeder mit jedem, ob Mann, ob Frau, egal! Doch diesmal entwickelt sich die Orgie anders als geplant. Anstatt sich nackt und schwitzend auf dem Boden zu wälzen legen die Gäste wie die Gastgeber einen Seelenstriptease hin. Sie öffnen ihr Herz, wo sie doch eigentlich ihre Hosen öffnen wollten.
Der Star findet ihn doch gut den Riemen des Hengstes

Yann Gonzalez' You and the Night (Les rencontres d'après minuit) ist eine verträumte Mischung aus Porno und Märchen. Aus Hustler und Grimm'schen Märchenbuch. Jeder Charakter erzählt seine Geschichte, die Gonzalez gekonnt bebildert. Ob diese Geschichten stimmen – das glaubt eigentlich keiner – oder nicht ist eigentlich egal. Sie sind schön, gefühlvoll und, ja, eben verträumt. Außerdem zeigen sie eine Lockerheit und Art von Humor, die trotz des Themas Lust und Liebe nicht in die platte Sparte abrutscht. Wunderbar sind auch die teils skurrilen Szenen, die so herrlich überspritzt sind, dass man nicht anders kann als laut zu lachen. Wenn der Hengst von einer seltsamen Sowjetoffizierin gezüchtigt wird, wenn das Dienstmädchen als helfender Geist am Grab erscheint, wenn die Schlampe durch ein Meer an Penissen läuft und dabei nach und nach ihre Lebenskraft verliert. Interessant ist, dass es hier nicht um eine schick verpackte Konsumkritik – wie man es beispielsweise aus Ferreris Das große Fressen kennt – sondern Gonzalez scheinen Sex und Liebe als Thema völlig auszureichen.

Die Penisse rauben der Schlampe die letzte Kraft

Eigentlich kommt es in dem Film nie wirklich zum Sex. Es ist viel nackte Haut zu sehen, viel "anstößiges" Gerede zu hören. Sex ist immer präsent und doch nie wirklich da. Was Gonzalez gelingt ist es den ganzen Film über die sexuelle Spannung immer weiter zu steigern. Schade ist, dass das Ende was er findet sehr plötzlich kommt. Die Spannung die aufgebaut wurde flacht plötzlich ab anstatt sich richtig zu entladen. Ein etwas schwaches Ende für einen starken Film, der so wahrscheinlich nur in Frankreich entstehen konnte. Darf man sich nicht entgehen lassen.

Die Sowjetgeneralin fletscht ihre schiefen Zähne

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