Donnerstag, 21. November 2013

Türkisches Kino: The Particle und Watchtower



Endlich Exground. Das kleine aber feine Filmfestival, was eigentlich in seinem Ausmaß gar nicht zu einer Landeshauptstadt passt. Aber in seinem doch bescheidenen Rahmen doch etwas Gemütliches besitzt. Wie dem auch sei fing das Festival für mich persönlich - obgleich der diesjährige Fokus auf die neuseeländische Filmszene gerichtet ist - mit zwei türkischen Filmen an, die ganz für sich alleine schon eine kleine Premiere darstellten, da ich bis zu diesem Moment nie hinter den Horizont des deutsch-türkischen Integrationsfilm geblickt habe.

Dienstag, 19. November 2013

Shirley - Visions of Reality



A 2013, Regie: Gustav Deutsch; Darsteller: Stephanie Cumming, Christoph Bach; Laufzeit: 93 Minuten

Die Idee hinter Gustav Deutschs Shirley - Visions of Reality ist es aus 13 Gemälden des Künstlers Edward Hopper über eine fiktive Protagonistin, Shirley, eine kohärente Geschichte zu entwerfen. Ein Film der sich optisch an einem Licht-und-Schatten Magier wie Edward Hopper orientiert muss technisch auf hohem Niveau gestaltet sein. Und das ist Shirley - Visions of Reality auch. Beeindruckend ist zunächst mal die Detailverliebtheit der Sets. Hoppers Settings wurden exakt nachgebaut und gekonnt ausgeleuchtet, so dass jedes mal wenn die Akteure stillstehen der Eindruck eines fotorealistischen Gemäldes auf der Leinwand entsteht. Die Leinwandpräsenz von Stephanie Cummings und die Ruhe die von ihr ausgeht fesseln den Zuschauer vor allem in der Ereignislosigkeit die auf Deutschs Leinwand oft herrscht.

Sonntag, 17. November 2013

Boy

NZ 2010, Regie: Taika Waititi, Drehbuch: Taika Waititi, Darsteller: James Rolleston, Taika Waititi, Luke Crone, Laufzeit: 88 Minuten


Bittere Armut, heruntergekommene Gebäude, Kinder die sich praktisch alleine großziehen. Die Szenerie in Taika Waititis Boy scheint auf den ersten Blick ein perfekter Ausgangspunkt für ein bierernstes Drama über Armut und der Verarmung der neuseeländischen Ureinwohner zu sein. Doch was Regisseur Waititi in seinem zweiten Langfilm präsentiert ist eine fantasievoll erzählte Komödie und eine Art Coming of Age Film zugleich.


Bamboozled - It's Showtime


Regie: Spike Lee, Drehbuch: Spike Lee, Darsteller: Damon Wayans, Jada Pinkett Smith, Michael Rappaport, Savion Glover, Tommy Davidson, Mos Def, Paul Moony ...


Pierre Delacroix ist ein Harvard Mann der für den Fernsehsender CNS arbeitet. Um den Machtspielchen seines Bosses zu entgehen und trotzdem eine ordentliche Abfindung zu bekommen entwirft Delacroix die wohl rassistischste Show der Welt. In der Show spielen zwei von Delacroix entdeckte Nachwuchstalente zwei dumme Schwarze, die auf einer Wassermelonenfarm leben. Er wartet auf seine Kündigung doch entgegen aller Erwartungen wird die Show ein Hit; zunächst ist er irritiert doch nach einiger Zeit beginnt er den Erfolg der ihm lange verwehrt blieb zu genießen. Nach einiger Zeit beginnt sich alles unerwartet zu entwickeln.

Samstag, 16. November 2013

Exground Filmfest SECHSUNDZWANZIG



Seit Freitag, dem 15. November 2013 ist es wieder so weit. Das Wiesbadener Exground Filmfest jährt sich zum 26. Mal und bietet 10 Tage lang eine große Auswahl unbekannterer Filmperlen aus aller Welt. An drei Kinostandorten in Wiesbaden werden die Filme gezeigt: im provisorisch dafür ausgestatteten Kulturpalast, im Murnau Filmtheater des deutschen Filmhauses und auf der traditionsreichen Caligari Filmbühne. Im Rahmen des Exground Filmfest finden dieses Jahr 15 Welt-, zwei Europa- und 26 Deutschlandpremieren statt, außerdem ist die Caligari Filmbühne wieder Austragungsort des Deutschen Kurzfilmwettbewerbs.

Wie jedes Jahr gibt es auch diesmal wieder die altbekannten Kategorien American Independants, International, Neues aus Deutschland, Kurzfilme und Youth Days. Es hat ebenfalls Tradition, dass ein bestimmtes Land in den Fokus gerückt wird. Dieses Jahr ist es das für die meisten filmisch unerschlossene Neuseeland. Dabei soll ein Eindruck über die filmisch vielfältige Landschaft Neuseelands jenseits von Herr der Ringe und Co. vermittelt werden. Los geht es am Freitag mit dem Eröffnungsfilm Boy von Taika Waititi.


Al und Ash aus dem Gedankenstrich-Team versuchen so viele Filme wie nur irgend finanzierbar zu schauen und hier vorzustellen. Welches Format diese Vorstellungen finden, hängt dabei sicher von den Filmen ab und wird sich im Laufe des Wettbewerbs zeigen. Wir werden versuchen Qualität abzuliefern!


Links zu den Kritiken:

Boy von Taika Waititi
Shirley - Visions of Reality von Gustav Deutsch
Big Sur von Michael Polish
You and the Night von Yann Gonzalez
Doppelbesprechung: The Particle und Watchtower

Donnerstag, 14. November 2013

Cinematic Orchestra - Ma Fleur



Veröffentlicht 2007
Genre: downtempo

Titelliste:
1. To Build A Home 
2. Familiar Ground
3. Childish Song
4. Music Box
5. Prelude
6. As The Stars Fall
7. Into You
8. Ma Fleur
9. Breathe
10. That Home 
11. Time & Space


Pharoah Sanders - Karma




Veröffentlicht Mai 1969
Genre: Freejazz 
The Creator Has A Masterplan
Pharoah Sanders (ts), Leon Thomas (v/pc), Julius Watkins (fh), James Spaulding (fl), Lonnie Liston Smith (p), Reggie Workman (b), Billy Hart (dr), Nathanel Bettis (pc)
Colors
Pharoah Sanders (ts), Leon Thomas (v/pc), Julius Watkins (fh), Lonnie Liston Smith (p), Ron Carter (b), Freddie Waits (dr) 
 

Mit Karma hat man ein ganz besonderes Album vor sich, das vollkommen losgelöst von jedwegem Standardrahmen des Jazz aufkreuzt. Das Cover und der Titel verraten schon vieles. Ist das noch ein Jazzalbum? Oder haben wir es hier schon mit Weltmusik zu tun? Orientalisch-afrikanisch anmutende Klänge, vermischt mit einem ganzen Ensemble an Percussions, Schlagzeugen und exotischeren Instrumenten wie Waldhörnern und Flöten. Abgedrehte Gesänge und ein, einem wilden Tier ähnlich klingendem, wütenden und vollkommen in Rage versetzten Saxophon. Und doch hinterlässt Pharoah Sanders' Karma etwas Spirituell anmutendes, was sich nicht erklären lässt. Zwischen all den afrikanischen Klängen verstecken sich geheimnisvolle Beschwörungsformeln, die man nicht zu ergründen weiß. Hier steht die Musik für etwas, das man nicht verstehen kann, in Sanders Worten vielleicht für etwas Übernatürliches, das, wenn man sich darauf einlässt, doch innerlich beruhigen kann. Denn zwischen den ganzen wilden Exzessen finden sich auch immer wieder hymnenartige, rhythmische und von Naturreligionen durchdrungene Stücke, die angeführt werden, von Sanders' Saxophonspiel, das in seinen ruhigen Momenten verzaubern kann und auf andere Sphären führt...